„Im Dezember 2018 hatte der Rat der Landeshauptstadt Hannover beschlossen, ein „niedrigschwelliges Wohnangebot“ für Wohnungslose zu ermöglichen. Die junge Stiftung EIN ZUHAUSE setzt dies nun um.“. sagt Oberbürgermeister Belit Onay.
„Die heutige Grundsteinlegung setzt ein Zeichen dafür, dass die Obdachlosen nicht vergessen werden und erinnert daran, dass es ein Gebot der Menschenwürde ist, ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten.“, sagt Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann.
Die Wohnungen werden von der Sozialen Wohnraumhilfe gGmbH an Wohnungslose mit üblichem Mietvertrag vermietet. Mit dem Dach über‘m Kopf soll eine stabile Basis geschaffen werden, von der aus die unterschiedlichen Probleme der BewohnerInnen mithilfe individueller Betreuung angegangen werden können. Das Housing First Konzept soll eine beschleunigte Stabilisierung und nachhaltige Integration der ehemals Wohnungslosen ermöglichen und dadurch auch zu Kosteneinsparungen der öffentlichen Hand führen. Eine Evaluierung durch wissenschaftliche Begleitung wird vorbereitet.
Für die Finanzierung der 15 Mietwohnungen werden Mittel der sozialen Wohnraumförderung von Land, Stadt und Region in Anspruch genommen. Kleine und größere Spenden in Höhe von bisher etwa einer halben Million Euro sichern das notwendige Eigenkapital. Diese Finanzierung sowie die Beschränkung auf geringe Wohnflächen und geschickte Grundrisse ermöglichen langfristig niedrige Mieten.
Entworfen wurde das Projekt von dem hannoverschen Büro MOSAIK Architekten BDA in Kooperation mit dem Freiraumplanungsbüro GrünPlan. „Die Herausforderung bestand darin, auf einem kleinen, schmalen Grundstück Wohnungen mit geringer Wohnfläche und dennoch hoher Wohnqualität zu entwerfen.“, sagt Architekt Kay Marlow.
Das Bauunternehmen Gundlach GmbH & Co KG errichtet das Gebäude als Generalübernehmer. „Für Gundlach ist dies ein wichtiges Projekt. Unser Unternehmen setzt sich seit langem auch mit eigenen Projekten für die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit ein und freut sich, seine Erfahrungen einbringen zu können.“, sagt Geschäftsführerin Nadine Otto.
Das Modellprojekt, angemessene Wohnungen mit individueller Betreuung für Wohnungslose zu kombinieren, wird von der öffentlichen Hand, der Evangelischen Kirche, der Diakonie sowie zahlreichen Spendern und Spenderinnen unterstützt.
„Die heutige Grundsteinlegung bietet Anlass, allen Beteiligten für ihr großartiges Engagement zu danken und in der Öffentlichkeit für das soziale Konzept und weitere Spenden zu werben.“, so Eckart Güldenberg, Vorsitzender der Stiftung EIN ZUHAUSE.
Presse
Ein Zuhause für Wohnungslose in Vahrenwald
(Quelle: Hannover.de, Autor: unbekannt, 08.05.2020)
In diesem Neubau kostet die Kaltmiete 5,60 Euro pro Quadratmeter
(Quelle: HAZ online, Autor: Conrad von Meding, 10.05.2020)