Streetart by Farid Rueda

| Hannover, Streetart

Farid Rueda, der an der Mexican National School for Visual Art studiert hat und auch Gustav Klimt als eine seiner Inspirationsquellen nennt, hat inzwischen rund um die Welt Wände mit seinen Gemälden verziert. Neben Hannover finden sich seine Werke in ganz Südamerika, in der Karibik und in ganz Europa.

Umsetzungszeitraum: 06.01. – 11.01.17

Rueda, der 2015 zu einem der 15 bedeutendsten Graffiti-Künstler Mexikos gewählt wurde, arbeitet bei seinen so genannten Muralismen (spanisch für Wandgemälde) mit viel Farbe und schafft so einen einzigartigen Eindruck. „Die Eule ist in Mexico das Symbol für Sicherheit und Schutz. […] Mit meinen neueren Arbeiten habe ich mich mit der Natur und besonders den mystischen Naturtraditionen Mexikos zugewandt. „Nightwatcher“ (Motiv: Eule) und „Daywatcher“(Motiv: Panther) sind eine Art Tempelwächter, die ihren schützenden Spirit über die Menschen und ihren Wohnort legen“, erzählte uns Farid Rueda während seines Aufenthaltes in Hannover.“ Seine Motive schmücken zwei Eingangsbereiche unserer Mietshäuser im Wohnquartier VIER im Pelikan-Viertel.

„Ich arbeite ungern mehr als fünf Tage an einem Bild, da mich Dinge schnell langweilen. Bereits am zweiten Tag einer Arbeit fange ich, an über das nächste Bild, das nächste Projekt nachzudenken. Daher bin ich froh, wenn eine Arbeit gut und fertig ist.“

Street Art als Kunstform erobert international die Städte. Schriftzüge, Zeichen oder farbenprächtige Fantasielandschaften entstehen im öffentlichen Raum europäischer Großstädte meist illegal und unter Pseudonym. Oft als Akt des Vandalismus geschmäht, werden sie aber auch als eigene Kunstform anerkannt und sind nicht selten in Galerien zu finden.

Ganz anders in süd- und mittelamerikanischen Ländern: Ab den 20er Jahren gab die Regierung Künstlern den Auftrag, öffentliche Gebäude an markanten Plätzen mit monumentalen Wandbildern zu schmücken. Diese sollten der meist analphabetischen Bevölkerung die Geschichte des Landes näherbringen oder auf die Errungenschaften der Revolution hinweisen. Heute sind nahezu alle öffentlichen Gebäude Mexikos mit Murales gestaltet.

Der 30-jährige Künstler bezieht seine Inspiration aus der reichen Tradition Mexicos. Hier gibt es bereits seit knapp 100 Jahren farbenfrohe Wandbilder, die dort jedoch hauptsächlich der nicht alphabetisierten Bevölkerung politische Botschaften vermitteln sollten. Seine heutige Kunst hat neben dem mythologischen Hintergrund aber auch und vorrangig die Aufgabe, Menschen zu erfreuen. Und dies klappt ganz ausgezeichnet.

Außerdem: Seine beiden Murals sind auch als rollende Kunstwerke auf vier Rädern auf der Straße zu entdecken. Mit ausgebreiteten Schwingen beflügelt er zwei von vier neuen Elektrofahrzeugen, mit denen der Vor-Ort-Service unterwegs ist.