Für alle unsere Projekte, ob Neubau oder Umbau im Bestand, gelten unsere Ökologie-Leitlinien (ÖLL). Von der Baugrundbewertung über den Schutz von Boden und Vegetation, die Minderung von Baulärm, den Einsatz geeigneter Baumaterialien bis zur Information der Nachbarn und der Öffentlichkeit geben die ÖLLs Orientierung zur möglichst ökologischen Umsetzung. Verantwortlich für die Umsetzung ist die jeweilige Projektleiterin oder der Projektleiter. In einem eigens hierfür entwickelten Bewertungsbogen sind alle Themenfelder systematisch eingetragen. Bereits hier wird eine Einschätzung über Mehrkosten durch besonders ökologisches Vorgehen gegeben. Wo dagegen Kompromisse nicht vermeidbar sind, ist dies ausführlich zu begründen.
Ökologie systematisch
Standards für ökologische Baustoffe
In 17 Bereichen mit 69 Einzelpunkten benennt unser Baustoffkatalog Standards für ökologische Materialien. Hier sind auch die Mehrkosten gegenüber klassischen Baustoffen gelistet. Sie reichen von 5 bis zu 400 Prozent, der Durchschnitt liegt bei 35 Prozent. Allzu oft, besonders bei Abdichtungen und Klebstoffen, sind allerdings ökologischere Ersatzstoffe (noch) nicht verfügbar. Deshalb ist das Monitoring des Angebots eine dauerhafte Aufgabe. Mit eigenen Pilotprojekten fördern wir auch die Entwicklung besserer Baustoffe. So haben wir für unser Projekt Recyclinghaus am Kronsberg einen Lieferanten gewinnen können, Beton mit hohem Recycling-Anteil herzustellen. Beim Bau neuer Miet- und Eigentumsobjekte wollen wir bis zum Jahr 2025 80 Prozent Baumaterial mit Recyclinganteilen einsetzen.
Gesunde Raumluft nach Neubau oder Modernisierung
Durch die Verwendung emissionsarmer Produkte nach Listen der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bauen wir ökologisch. Alle Schadstoffe halten wir auf einem Minimum. Der TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compounds) bewegt sich deutlich unter den empfohlenen Grenzwerten und wird in ausgewählten Häusern und Wohnungen im Neubau oder nach Modernisierung durch eine Referenzmessung nachgewiesen.
Erprobung von Recyclingbaustoffen
Das Projekt Recyclinghaus am Kronsberg hat Möglichkeiten der Nutzung von gebrauchten Bauelementen ausgelotet. Ergebnis: Es braucht viel zusätzliche Planungszeit, um vorgefundene, »geerntete« Dinge wie Fenster oder Holzbalken in den Bau zu integrieren. Ein engagiertes Team mit hohem Maß an Flexibilität in Planung und Ausführung ist essentiell. Allerdings ergab sich auch, dass der Lieferant den angeforderten Recycling-Beton für das Fundament als Standard in sein Angebotsportfolio übernahm. Im Bau neuer Mietwohnungen und für Eigentumsobjekte wollen wir bis zum Jahr 2025 80 Prozent Baumaterial mit Recyclinganteilen einsetzen.
Projekt Herzkamp Bothfeld
Das Projekt Herzkamp entstand aus der Idee, auf 4,5 Hektar ein Quartier mit rund 300 Wohnungen/Häusern zu errichten, das auf die Auswirkungen des Klimawandels besonders gut vorbereitet ist. So entstanden viele ökologische Details: Ein schattiger Quartiersplatz, zahlreiche Hausgärten dienen als als Klima-Komfort-Inseln in Hitzeperioden. Das Regenwassermanagement sorgt für vollständige Versickerung im Quartier. Retentionsflächen und Notüberlaufreserven nehmen Extremniederschläge auf.
Abkühlungsfähige Baumaterialien, möglichst aus nachwachsenden Rohstoffen schaffen ein angenehmes Klima. Die Gebäudeausrichtung berücksichtigt Kaltluftschneisen und Sonneneinstrahlung. Die energieeffiziente Bauweise, die massive Nutzung erneuerbarer Energien und ein Blockheizkraftwerk für Nahwärme sorgen für ökologisch optimierten Betrieb. Sogar offene Laufwege für Igel und Flugschneisen für die örtliche Fledermauspopulation wurden schon in der Planung berücksichtigt. Im Kooperationsprojekt KlimaWohl haben wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt Hannover (LHH), Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Umweltschutz Vorgaben und Eckpunkte für das Projekt Herzkamp entwickelt. Das sustainify Institut begleitet das Projekt wissenschaftlich.
Zahlen und Fakten zum Projekt:
- Von 17.000 m3 bewegtem Oberboden 4.000 m3 vor Ort als Waldschutz-Wall gelagert
- 13.000 m3 ortsnah für Grünflächen eingesetzt
- 5.500 km Transportstrecke und 500 Lkw-Ladungen und damit: 7.600 kg CO2 eingespart
- Mobilität: 100% Abdeckung mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge
- Carsharing, Fahrradverleih, ÖPNV direkt am Quartier
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klimawohl.net
auf-gute-nachbarschaft.info
Wir schützen das Klima und erhalten eine Lebenswerte Welt für uns und zukünftige Generationen.